14 unterschiedliche Stühle stehen auf einem Rasenstück.
Sie sind kreisförmig, untereinander aber leicht verdreht angeordnet. Die Szenerie erweckt den Anschein als ob hier gerade ein spontanes Treffen stattgefunden hat, das nur kurz unterbrochen wurde. Bald werden die Protagonisten wieder ihre anscheinend selbst mitgebrachten Sitzgelegenheiten einnehmen.
Alle Stühle sind aus dem gleichen Material gefertigt, aber kein Stuhl gleicht dem anderen. Bei genauerer Betrachtung stellt man an jedem Stuhl Gebrauchsspuren fest. Abgesplitterte Teile, nachträgliche Verleimungen, ein Stuhlbein ist verstärkt und bandagiert. Kratzer und Dellen zeugen von deren bewegtem Leben.
Die verwitterte Patina der Bronzeoberfläche und die Stabilität des Metalls verleihen den Stühlen aber - entgegen ihrer manchmal gebrechlichen Konstruktion - Würde und Stabilität.
Die Arbeit erzählt vom Wert der Dinge.
Was hat es mit den Dingen auf sich, die uns alltäglich mit scheinbarer Selbstverständlichkeit umgeben?
Welchen Wert haben diese Dinge hier an diesem Ort?
Die Arbeit erzählt aber auch von der Würde jedes einzelnen Menschen,von individuellen Lebensgeschichten. 14 Stühle geben dem Ort ein Gesicht. Sie stehen für eine Gemeinschaft.
Die Arbeit lädt zum Benutzen ein. Wird ein Stuhl benutzt, lädt der daneben stehende jemand anderen ein, sich dazu zu setzen. Gespräche können entstehen. Begegnungen finden statt. Vielleicht nur kurz, aber immer wieder.
Bronzevollguss, im Sandbettverfahren gegossen, Oberfläche patiniert,
mit Hochlast-Klebedübel auf Streifenfundament verschraubt.
Arretierung auf Grasnarbenebene durch Gewindebolzen
Auftraggeber: Staatl. Bauamt Amberg
"erzähl mir was..."
JVA AMBERG, 2012
TOM KRISTEN
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