TOM KRISTEN

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Die Reise des WAN HU,

Gymnasium Neutraubling

Aluminium, im Sandbettverfahren gegossen

Abmessungen: H: 4,50m, B:3,50m T: 2,0m

Gewicht: ca. 400 Kg

Oberfläche: Anpoliert

 

„Die Reise des Wan Hu“

 

 

Im großen neuen „Aula-Auge“ des sanierten Schulgebäudes schweben glänzende Stühle aus poliertem Aluminium, die - vom Boden abhebend - in einer Spiralbewegung bis zur obersten Geschossdecke streben.

Die einzelnen Stühle repräsentieren „Schnappschüsse“ dieser gleichmäßigen Bewegung nach Oben.

Begibt man sich direkt unter die abgehängte Skulptur offenbart sie die gleichmäßige Drehung als kaleidoskopartiges Spiel der Geometrie.

 

“Die Reise des Wan Hu“ ist eine Aufforderung die uns umgebende Komfortzone zu verlassen, die eigenen Träume zu leben und in die Zukunft zu blicken; denn außerhalb der sicheren Grenzen beginnt das Leben. Dort wächst der Mensch aus sich heraus und kann Großes schaffen, und seine Träume leben.

 

Der Sage nach war Wan-Hu ein Mandarin in der Ming-Dynastie um 1500. Er war ein Visionär und Tüftler, der sich für Raketen und den Weltraum interessierte. Sein Wunsch war es zum Mond reisen zu können.

Wan Hu befestigte dafür an einem Stuhl 47 Raketen – Bambusrohre, die mit Schießpulver gefüllt waren. Dann setzte er sich auf den Stuhl und ließ die Raketen zünden....

 

Die ganze Konstruktion explodierte – und als sich der Rauch gelegt hatte, waren weder von Wan Hu noch vom Stuhl irgendwelche Spuren zu finden.

 

Vermutlich geht die Geschichte von Wan Hu auf die in der Aufklärung in Europa weit verbreitete Romantisierung Chinas zurück. Doch in der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert tauchte sie immer wieder in visionären Schriften zur Raumfahrt auf. Selbst die NASA lässt in ihrer Darstellung der Geschichte der Raumfahrt Wan Hu nicht unerwähnt und stellt ihn in eine Reihe mit Ikarus, dem Sohn des Daedalus, der der antiken Sage nach mit selbstgebauten Flügeln der Sonne zu nah gekommen und abgestürzt war.

 

Viele Momente in der Geschichte zeigen uns, dass wahre Neuerungen  nur durch unkonventionelle Erfindungen und dem Mut zum Risiko entstehen. Also immer dann, wenn sich jemand in ein Gebiet wagt, in dem vorher noch niemand war.

Wan Hu hat sein Ziel letztendlich doch noch erreicht. Mitte der 60er-Jahre wurde ein Mondkrater nach dem chinesischen „Raumfahrer“ benannt.

 

So befindet sich ein Stück hinter dem rechten Ohr des Mondgesichts der gut fünfzig Kilometer große und sehr alte Krater `Wan Hu´. Vielleicht heißt er nach einem Vorläufer der Astronauten, vielleicht aber auch einfach nach einer schönen Geschichte.

 

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