TOM KRISTEN

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Hauskapelle St. Wolfgang

der Regensburger Domspatzen

Liturgische Ausstattung

Fertigstellung:  2020

PROJEKTBETEILIGTE

 

Stiftung Regensburger Domspatzen

Architektur | Peithner Architekten, Regensburg

Kunst | Tom Kristen, Weil

Kommission für kirchliche Kunst des Bistums Regensburg

Dompropst Dr. Franz Frühmorgen, Dr. Maria Baumann, Diakon Peter Nickl, Helmut Langhammer, Baudirektor Paul Höschl

Bischöfliches Baureferat | Baudirektor Paul Höschl

 

Kirchenfenster| Mayersche Hofkunst,  München

Metallarbeiten |Schmiede Reich

Fotos | Uwe Moosburger, altrofoto



„Kinder brauchen einen eigenen heiligen Kosmos, der ihnen ein Gefühl von Schutz und Zuflucht gibt.

Es geht um innere Bilder, die entstehen sollen. Diese können dann manchmal lebenslang eine Quelle von Freude und Trost sein.“

Friedhelm Mennekes,
Zwischen Freiheit und Bindung, S. 50, Verlag Wienand, 2008

 

LITURGISCHE AUSSTATTUNG

 

Dieser, von Friedhelm Mennekes angesprochene “heilige Kosmos“, wird atmosphärisch zum gebauten Raum, einem Ort, in dem Schutz,Zuflucht, Quelle der Freude und Trost ihren Platz finden.

Kraftvolle, reine und unverfälschte Materialien prägen die Ausstattung des vorgegebenen Kirchenraumes und unterstützen dessen ausdrucksstarke aufbrechende Geste im Kapellendach. Ihre Formensprache jedoch ist leicht, licht und luftig. So nehmen die Prinzipalien durch die reflektierende und leicht spiegelnde Oberfläche

die umgebenden Licht- und Farbstimmungen in sich auf und geben diese wieder. Die Reflexionen der Oberf ächen werden zur Begegnung mit der Umgebung. Die liturg-ische Ausstattung wird Teil des Ganzen. Spiegelnd wird der Kirchenraum in die Mitte hinein projiziert. Die in der Kirche Anwesenden werden optisch um sein Zentrum herum gebündelt. Ein heller, in Naturtönen gehaltener Terrazzoboden ist die Basis für die sich einstellende warme Grundstimmung.

 

AMBO UND ALTAR

 

Den Kristallisationspunkt bildet der Altar aus gegos-senem, poliertem, haptisch angenehmen Aluminium, dessen Reflexionen die versammelte Gemeinde optisch um sich bündelt und die Anwesenden somit zu sich hin ins Zentrum nimmt. Jeder der sich darin spiegelt ist ein Teil der lebendigen Kirche. Ambo und Altar bedingen sich gegenseitig. Der monolitische Ambo korrespondiert in Form und Material mit dem Altar. Beide Formen bilden ein untrennbares und sich ergänzendes Gegenüber.

 

KREUZWEG

 

Der Kreuzweg erzählt die Leidensgeschichte Jesus mit einem überschaubarem, vertrauten Repertoire an Motiven und Kürzeln, die auf den elementaren Ausdruck reduziert sind. Durch die Verwendung von

einfachster Eisengallus-Tinte auf Papier entwickeln die Zeichnungen die notwendige elementare Kraft und Eindringlichkeit.

 

MARIENSTATUE

 

Ein trichterförmiger Raum wächst aus der vorgegebenen Nische und orientiert sich in Richtung Altar. Vor seiner im warmen Blau gehaltenen Rücklage steht das Marienbild.

Wer sich vor das Bildnis stellt, sich auf die Kante oder sogar in den “Schutzraum“ setzt, begibt sich symbolisch unter den Schutzmantel Marias. Die Gestaltung der Nische vermittelt Geborgenheit, Kontemplation und Innigkeit. Der 3-Seitige Raum besteht aus dem gleichen

Material wie die Altarretabel.

 

ALTARRETABEL

 

Sie ist Gegenstück zum konzentrisch angeordneten Gestühl und konzentriert durch ihre konkave Form alle Bedeutung auf die liturgische Mitte, den Altar. Das hier verwendete Grundmaterial ist Eisen. Die warmen, erd-verwandten Oxydtöne changieren im Tageslichtwechsel und verändern sich in subtil empfundenen Farbnuancen. Sie bilden den Gegenpol zu den reflektierenden Ober-flächen der Prinzipalien. In ihrer großzügigen, raum-greifenden Präsentation bietet sie den idealen Rahmen für liturgische Mitgestaltung. Tabernakel, Ewiglicht und Evangeliarablage finden ihren selbstverständlichen Ort innerhalb der Altarretabel.

 

LAIENGESTÜHL

 

Die horizontalen Flächen des Gestühls prägen den Raum. Bänke, Ablage und Kniebrett bilden “Umlaufbahnen“ um den Altar als Mittelpunkt des Kosmos.

 

KREUZ

 

Ein einfaches poliertes Metallkreuz - genau über der Altarmitte - hebt die Lichtstimmung der Kapelle in den Himmel. Die schimmernde Metalloberfl äche mit ihren Facetten erzeugt ein Licht- und Schattenspiel, das die Materialität aufzulösen scheint und das Kreuz zum reinen Symbol aus Licht werden lässt. Es bildet zusammen mit dem Altar den zentralen Kristallisationspunkt, dem jegliche Aufmerksamkeit zuströmt. Der Kirchenraum gewinnt an Dimension und Weite.

 

BODENBELAG

 

Fugenloser, handwerklich eingebrachter und gewalzter traditioneller Kalkterrazzo mit Schmucksteinen aus Kalk-steinen und Bindemittel aus hydraulischen Kalk. Vor Ort geschliffen und mit kaltgepresstem Leinöl getränkt und eingepflegt. Seine haptisch weiche Fläche hat schall-schluckende und feuchtigkeitsregulierende Eigen-schaften, sowie eine widerstandsfähige und abriebfeste Oberfl äche.

 

 

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