TOM KRISTEN

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LICHT HOCH 3

LANDSHUT

Material: Stahl, Plexiglas, 216 LED`s, Computersteuerung

Abmessungen: 600/600/400 cm

Auftraggeber: Freistaat Bayern,
Staatl. Bauamt Landshut

 

 

Fotos: Jürgen Krall

 

 

Im Zusammenhang mit dem Neubau des Landesamtes für Finanzen lobte das Staatliche Bauamt Landshut Anfang des Jahres einen Wettbewerb für Kunst im öffentlichen Raum aus. In einem vorgeschalteten Auswahlverfahren wurden aus 122 Bewerbungen 20 Wettbewerbsteilnehmer ausgewählt. Die Jury bestand aus Mitgliedern des staatlichen Bauamtes, der Obersten Baubehörde, der Stadt Landshut, des Landesamtes für Finanzen, der planenden Architekten und Landschafts-architekten sowie Vertretern des BBK Niederbayern/ Oberpfalz. Mit dem ersten Preis und der Empfehlung zur Realisation wurde die Arbeit von Tom Kristen ausgezeichnet. Sein Vorschlag zeigt einen “Lichtbrunnen“, der sich, so die Jury, mit seiner zeitgemäßen Formen- und Techniksprache gut in die rechtwinkligen, kubischen Strukturen des Gebäudes und der Außenanlagen einfügt, so dass diese zusätzliche Verdichtung und Konzentration erfahren.

 

Der Neubau des Landesamtes für Finanzen befindet sich einerseits durch die stark befahrene Podewillstraße von der Altstadt getrennt, andererseits aber auch in Sichtachse der Innenstadt. Vor dem Gebäude entsteht ein offener städtischer Bereich, eine Piazza, ein Verweilraum, ein Ort der Kommunikation. Die unterschiedlichsten Eigenheiten treffen hier aufeinander: Tempo, Geschwindigkeit, Bewegung durch die Straße, daneben die nüchterne, computergesteuerte Welt des Behördenviertels, dazwischen Individuen mit eigenen Bedürfnissen.

 

An dieser städtebaulich markanten Stelle wird die straßenseitige Flucht der neu entstehenden Platzbegrünung für einen kurzen Moment aufgebrochen. Hier nehmen die 36 Lichtstelen des “Brunnens“  in strengem Raster ihren Platz ein. Sie markieren den "Eingang" in das Behördenviertel und schlagen eine visuelle "Brücke" bis weit in die Altstadt hinein.Tom Kristen gelingt es, die an diesem Ort vorgefundenen konträren Elemente in seiner Arbeit zu vereinen.

 

Jede seiner Stelen ist mit einem Leuchtkörper ausgestattet, der mehr als die Hälfte ihrer Gesamthöhe einnimmt. Dieser wird durch 6 Leuchtebenen nach oben hin gegliedert. Eine dritte Dimension entsteht. Eine Matrix, eine technische Struktur, ein Raumraster. Kühl, sachlich, komplex.

 

Mit einsetzender Dämmerung werden Stimmungsbilder animiert. Die mathematische Struktur wird zur Bühne, stellt sich mit ihrem spielerischen, subtilen oder poetischen Erscheinen Tempo und Nüchternheit entgegen, lässt Überraschungen und Unerwartetes zu, entschleunigt die Umgebung. Die Begehbarkeit der Skulptur lädt dazu ein, die abwechselnden Lichtszenerien aus unterschiedlichen Perspektiven individuell zu betrachten.

 

Die Anlage wurde in enger Zusammenarbeit mit dem Staatlichen Bauamt realisiert. Auf der Basis einer bewährten Aussenleuchte wurden die integrierten Leuchtkörper mit innovativer High-PowerLED- Technik ausgestattet. So reicht dem Kunstwerk ein sehr niedriger Energieverbrauch von ca. 800 W, was etwa 10 normalen Glühbirnen entspricht. Weiter zeichnen sich diese LED`s durch eine extrem hohe Lebensdauer von ca. 50.000 Betriebsstunden aus, was etwa einer Lebensdauer von 17 Jahren entspricht, wenn ein täglicher Betrieb von ca. 8 Stunden zugrunde gelegt wird. Farbe und Helligkeit jeder einzelnen der insgesamt 216 Leuchtdioden kann über eine Computereinheit angesteuert werden. Über eine Programmieroberfläche wurden bewegte Bilder erstellt, die in stündlichem Wechsel den „Lichtbrunnen“ immer wieder mit neuen überraschenden Lichtwechseln versorgen.

 

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